«Nicht in fremde ‹Händel› einmischen und zu stark abhängig werden»

    Johann Ulrich Grädel möchte künftig seine politische Erfahrung vom Berner Grossrat auf Bundesebene einbringen. Das grösste Anliegen des Huttwiler EDU-Nationalratskandidaten ist eine selbstständige und freie Schweiz, die auf christlichen Werten gründet.

    (Bild: zVg) Das Credo vom Huttwiler EDU-Nationalratskandidat Johann Ulrich Grädel ist eine produzierende Landwirtschaft, eine florierende Wirtschaft, weniger Bürokratie und mehr Eigenverantwortung.

    Sie sitzen für die EDU im Berner Grossrat. Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt im Kantonsparlament gemacht?
    Johann Ulrich Grädel: Wir von der EDU sind bei den wichtigen Abstimmungen oft das Zünglein an der Waage und das macht Freude.«D› Verwautig isch ds’gwautig.» Es gibt viele Geschäfte, die kommen zur Abstimmung und wir haben nur die Möglichkeit ja oder nein zu sagen.

    Sie politisieren schon lange. Was hat Sie dazu bewogen, respektive was fasziniert Sie an der Politik?
    Als Politiker kann man mitbestimmen. Das ist besser als die Faust im Sack zu machen. Ich möchte mithelfen, dass der Kanton Bern oder die Schweiz selbstständig und frei bleibt. Wir dürfen uns nicht in fremde «Händel» einmischen und zu stark abhängig werden.

    Was reizt Sie, künftig auf Bundesebene mitzuwirken?
    Im Grossen Rat von Bern heisst es oft: «Das ist Bundessache», deshalb reizt es mich im Bundeshaus mitzubestimmen.

    Wo würden Sie im Nationalrat Ihre politischen Prioritäten setzen?
    Schutz von Ehe und Familie, für das Leben von der Zeugung bis zum natürlichen Tod. Eine produzierende Landwirtschaft, eine florierende Wirtschaft, das heisst weniger Bürokratie und mehr Eigenverantwortung. Wir müssen die Gesetzesflut und Stellenaufstockung in Bund und Kanton bremsen. Das Gesundheitswesen darf nicht mehr zentralisiert und teurer werden.

    Wie bringen Sie Ihre christlichen Werte mit der Politik auf einen Nenner?
    Die Bundesverfassung gründet auf christlichen Werten. Die haben unserer Gesellschaft Wohlstand und Frieden beschert. In der Geschichte sehen wir, dass verschiedene Völker im Wohlstand durch den sittlichen Zerfall untergegangen sind. Davor sollten wir uns bewahren. Erhaltung der Glaubens- und Gewissensfreiheit. Die Gender-Ideologie ist zu stoppen.

    Wie sieht für Sie eine massvolle Zuwanderung aus?
    Echte Flüchtlinge sind aufzunehmen. Heute kommen jedoch grösstenteils Wirtschaftsflüchtlinge, die unser System missbrauchen. Flüchtlinge sollten sofort für sich selber kochen und die Unterkunft unterhalten. Heute werden sie zu viel umsorgt und mit Geld versorgt. So fliessen Gelder in die Länder ab und finanzieren zum Teil die nächste Flüchtlingswelle. Auch müssen sie möglichst rasch in den Arbeitsprozess integriert werden.

    Ein Thema der EDU sind Regulierungen. Wie steht es damit und wo ist noch dringend Handlungsbedarf?
    Eine gewisse Regulierung braucht es. Heute sind wir jedoch soweit, dass wir eine Überregulierung haben.

    Ein Steckenpferd der EDU ist die Berufsbildung. Welche Bedeutung hat sie für eine sichere und stabile Schweiz und wo sind hier die grössten Herausforderungen?
    Für mich ist es wichtig, dass die Berufsbildung nicht zu stark akademisiert wird. Eine höhere Ausbildung bringt nicht immer eine bessere Leistung. Ich finde, die Bildung über das duale System für viele Berufe besser.

    Was wünschen Sie sich künftig für unser Land?
    Frieden und Freiheit, einen rücksichtsvollen Umgang mit dem Mitmenschen und der Schöpfung, unserem Boden dem Lieferanten unserer Nahrungsmittel und natürlich Gottes Segen.

    Interview: Corinne Remund

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