Eine Auseinandersetzung mit unserem Geldsystem

    Von Krösus bis Kryptowährung

    Ab sofort zeigt das Bernische Historische Museum in Kooperation mit der Schweizerischen Nationalbank die Ausstellung «Das entfesselte Geld – Die Geschichte einer Erfindung». Die Ausstellung lädt zur Auseinandersetzung mit unserem Geldsystem, zeigt Meilensteine aus der Geschichte des Geldes und eröffnet die Diskussion um brennende Fragen rund ums Thema.

    (Bild: zVg) Die Ausstellung «Das entfesselte Geld – Die Geschichte einer Erfindung» läuft bis am 8. Januar 2023.

    Vom Warengeld zum Metallgeld, von der Münze zum Papier, von der Banknote zum elektronischen Coin. Die Geschichte des Geldes ist die einer Dematerialisierung und Beschleunigung. Und – wie das jüngste Beispiel der Coronapandemie zeigt – eine der Entfesselung. Woher kommen solch grosse Geldmengen in kürzester Zeit? Und lässt sich die Komplexität des heutigen Geldsystems überhaupt noch begreifen?

    Das Bernische Historische Museum geht solchen Fragen in der Ausstellung «Das entfesselte Geld» nach und zeigt mit ausgewählten Meilensteinen die Geschichte des Geldes auf. Im Zentrum der Ausstellung steht multimedial inszeniert die Entfesselung des Geldes. Diese wird dabei nicht nur als Loslösung des Geldes von seiner physischen Verankerung verstanden, sondern nimmt weitere Dimensionen an, unter anderem eine ökonomische: Mit Geld hat die Menschheit ein Medium erfunden, das ihr die wirtschaftliche Expansion erlaubt hat. Mit Geld haben wir allerdings auch ein Medium erschaffen, das uns emotional in seinen Bann zieht. «Die Erfindung Geld hat unser Leben grundlegend verändert – ökonomisch, sozial und emotional. Das wollen wir den Besuchenden mit dem Ausstellungserlebnis vermitteln», so Kurator David Iselin.

    Ein rasanter Ritt durch die Geldgeschichte
    Zu Wort kommen in der Ausstellung neben wichtigen Gamechangern der Geldgeschichte auch Expertinnen und Experten unserer Zeit: Unter anderem äussern sich die Historikerin Mary O’Sullivan sowie der Ökonom und Spezialist für Kryptowährungen Fabian Schär zu den grössten Herausforderungen des heutigen Geldsystems. Viel mehr als klare Antworten zu liefern, wirft «Das entfesselte Geld» jedoch Fragen auf. Diese können im Anschluss an die Ausstellung im Chez Dagobert bei einem Drink diskutiert werden. In der ausstellungseigenen Bar laden die Money Hosts zum Austausch über die grossen Geldfragen. Das neue Format bietet dem Publikum die Möglichkeit, das Gesehene und Gehörte zu verdauen, Fragen einzubringen und seine Meinung zum Geldsystem zu äussern.

    Ein Abend im Museum mit Tommy Vercetti & Guests
    Vom 16. März bis am 27. April 2022 ist die Ausstellung mit dem Abendprogramm «Ein Abend im Museum – Money Talks» jeweils mittwochs bis um 21.30 Uhr geöffnet. Gastgeber ist dabei der Berner Rapper Tommy Vercetti. Simon Küffer – wie Vercetti mit bürgerlichem Namen heisst – forscht an der Hochschule der Künste Bern zum Thema Geld. An sieben Abenden diskutiert er mit wechselnden Gästen über Themen wie Kryptowährungen, Geldschwemme oder die Ästhetik des Geldes. Im November wird dem Thema Geld gleich ein ganzes Wochenende gewidmet: Das aha aus Luzern, ein Festival für Wissen (www.aha-festival.ch), macht am 11. und 12. November 2022 Halt in Bern.

    Ein wichtiger Schritt in Richtung Kaiserhaus
    Die Ausstellung «Das entfesselte Geld» ist Teil einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen dem Bernischen Historischen Museum und der Schweizerischen Nationalbank, deren Ziel die Eröffnung eines gemeinsamen «Geld-Erlebnisses» im Kaiserhaus in Bern ist. Die Ausstellung wie auch das Kaiserhaus sollen Orte zum Erleben, Lernen und Staunen werden. «Die Ausstellung im Bernischen Historischen Museum bietet uns die Chance, den Puls der Besuchenden zu fühlen und so den aktuell relevanten Fragen rund ums Geld im Hinblick auf das Kaiserhaus-Projekt auf die Spur zu kommen», so Direktor Thomas Pauli-Gabi. Das Kaiserhaus soll 2024 eröffnet werden.

    pd

    www.bhm.ch/geld

    Vorheriger Artikel«Wir brauchen Innovationen!»
    Nächster ArtikelDenkstrukturen und Wahrnehmungensfilter